Google Analytics Alternativen: 9 DSGVO-konforme Tools

Erstellt am 30. Mai 2023
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Übersicht über datenschutzkonforme Tools

Unternehmen und private Webseitenbetreiber in Deutschland und anderen Ländern können zwischen verschiedenen Webtracking-Diensten wählen, die die Anforderungen der DSGVO und der europäischen Datenschutzbehörden erfüllen.

Im Folgenden stellen wir Ihnen diese datenschutzfreundlichen Tracking-Anbieter ausführlicher vor. Dabei gehen wir auf den Hintergrund des jeweiligen Anbieters sowie auf Hosting, Lizenzmodell, minimale Kosten, das oder die eingesetzten Verfahren zur Benutzerkennung, den Leistungsumfang und die (anhand der Suchergebnisse bei Google geschätzte) Verbreitung ein.

Econda

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(Screenshot: Econda)

Das 2004 gegründete Unternehmen hat seinen Firmensitz in Karlsruhe. Bereits im ersten Gründungsjahr hat Econda eine Lösung zur Datenanalyse, damals noch unter dem Namen „Shop Monitor“, auf den Markt gebracht. Seit 2009 trägt Econda das jährlich erneuerte Siegel „Geprüfter Datenschutz“ des TÜV Saarland für die Bereiche Analytics und Recommendation Services. Der Anbieter hat nach eigenen Angaben mehr als 1.000 Kunden, die in der Summe mehrere Tausend Online-Shops betreiben.

Neben Web-Analytics bietet Econda auch Tag-Management, Usability Analytics, besucherzentrierte Auswertungen, ein Plug-in-Center sowie einen voll automatisierten Datenaustausch an.

Hosting: Die Lösung von Econda wird komplett in der Cloud gehostet.

Lizenzmodell: kommerziell

Preise: Econda veröffentlicht keine Angaben zu Kosten auf seiner Webseite. Interessierte Kunden müssen eine Anfrage bei dem Anbieter stellen.

Verfahren zur Nutzererkennung Econda setzt sowohl Cookieless-Verfahren, externe IDs von zum Beispiel dem Online-Shop des Kunden als auch Custom Domain Tracking ein. Auf diese Weise kann der Anbieter einen großen Teil der verbreiteten Adblocker ausschalten.

Leistungsumfang: Das Unternehmen hat es sich zum selbst erklärten Ziel gemacht, „mehr als eine datenschutzsichere Alternative zu Google Analytics“ zu sein. Dank eigens entwickeltem Server2Server-Tracking kann es zum Beispiel Google-Ad-Conversions erfassen, ohne dass der Kunde dafür das Google-Pixel auf seiner Webseite einbauen müsste. Das von Econda angebotene Cloud-basierte Conversion Measurement ermittelt sowohl Consent Rate als auch Consent Gap pro Kanal, Kampagne oder Banner. Die dabei verwendeten Methoden erfassen alle Besucher einer Webseite, egal ob sie Cookies zugestimmt haben oder nicht. Econda misst PostClick-Conversions rein Session-basiert, also ohne Marketing-Cookies und ohne personenbezogene Identifier.

Neben Google unterstützt Econda nach eigenen Angaben auch andere Dienste wie Facebook oder Bing, ohne dass Plattform-eigene Onsite-Pixel und zugehörige Cookies gesetzt werden müssen. Darüber hinaus bietet Econda eine kostenlose Potenzialanalyse an, mit der Interessenten ihren Shop durch einen Mitarbeiter des Anbieters prüfen lassen können.

Die Lösungen von Econda sind nach Aussage des Herstellers DSGVO- und TTSDG-konform. Es erfolgt kein Transfer von Daten in die USA.

Verbreitung: 2,5 Millionen Suchergebnisse bei Google (Stand Mitte Februar 2023).

Weitere Informationen: https://www.econda.de/

Etracker

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(Screenshot: etracker)

Das im Jahr 2000 von Oliver Krapp und Christian Bennefeld gegründete Hamburger Unternehmen ist auf Web-Analytics und Push Marketing Automation spezialisiert. Zu den Kunden gehören Firmen wie Freenet, Lotto Hessen, MyHammer, Osram, Reifen.com sowie UniCredit. Laut Aussage von Geschäftsführer Olaf Brandt gehört die rechtskonforme Erfassung von Daten zur Philosophie des Unternehmens. Dabei gehe es aber nicht nur „um die Verhinderung von Datenlecks und Strafen, sondern vor allem darum, durch Marketing Automation einen Mehrwert jenseits von Statistiken und Reportings zu schaffen“.

Etracker bietet neben dem reinen Web-Tracking, auch App-Tracking, Schulungen sowie Consulting-Dienste an.

Hosting: In der Cloud.

Lizenzmodell: kommerziell

Preise: Der Basic-Tarif für Blogs und Content-Websites beginnt bei 9 Euro im Monat. Der Pro-Tarif für Shops und Conversion Tracking startet bei 19 Euro im Monat und der Tarif Enterprise-Analytics bei 99 Euro im Monat.

Verfahren zur Nutzererkennung: Etracker verwendet ein selbst entwickeltes Auto-Tracking mit Session Identifiern, die auf maximal 24 Stunden begrenzt sind. Cookies setzt Etracker ausdrücklich nur nach einer Einwilligung des Besuchers auf einer getrackten Webseite ein.

Leistungsumfang: Zentral für das Web-Tracking von Etracker ist das interaktive Dashboard. Es führt alle relevanten Metriken und Bewegungen an einer Stelle zusammen. Außerdem bietet das Unternehmen eine dynamische Segmentierung mit Filtern, Vergleichsmöglichkeiten und Drill-Down-Funktionen, um weiteren Optimierungsbedarf offenzulegen.

Etracker unterstützt verschiedene Arten von Berichten. So zeigen etwa bereits die Basis-Reports, wie sich die Besucherströme verändern und mit welchen Inhalten die Besucher interagieren und mit welchen nicht. Dabei erfasst das Unternehmen automatisch Seitenaufrufe, Navigationsbereiche und Standard-Events zur Optimierung von Content und Usability.

Ebenfalls verfügbar sind Marketing-Reports, mit denen der Kunde überprüfen kann, wie erfolgreich eine Kampagne ist. Dabei erfasst Etracker das Herkunfts-Medium und die Referrer und wertet sie aus. Erkannte Conversions lassen sich zudem zu Google Ads oder Microsoft Ads hochladen, um sie auch dort auszuwerten.

Drittens bietet Etracker E-Commerce-Reports, die beispielsweise die geschalteten Kampagnen mit Sortimentsanalysen verknüpfen, um ebenfalls Optimierungspotenzial zu erkennen. Interessant ist dabei die sogenannte „Renner-Penner-Analyse“, die in einer Matrix das Produktinteresse mit den tatsächlichen Transaktionen korreliert.

Darüber hinaus hat Etracker eine REST-Reporting-Schnittstelle und einen Looker Studio Connector im Programm, mit denen sich zum Beispiel per API auf relevante UI-Daten zugreifen lässt, um sie in das eigene Data Warehouse oder auch in Excel-Tabellen zu überführen. Etracker bietet zudem eine umfassende Mandanten- und Nutzerverwaltung, die sogar Single Sign-on unterstützt.

Verbreitung: Suchergebnisse bei Google (Stand Mitte Februar 2023).

Weitere Informationen: https://www.etracker.com/

Fathom Analytics

(Screenshot: Fathom Analytics)

Fathom Analytics ist eine Tochter des kanadischen Anbieters Conva Ventures mit Sitz in Britisch Columbia. Geschäftsführer sind Jack Ellis und Paul Jarvis. Die Europäische Kommission stuft Kanada als sicheren Drittstaat ein. Darüber hinaus hebt Fathom Analytics auf seiner Webseite eine Funktion namens „EU Isolation“ hervor. Sie bedeutet, dass alle in der EU erfassten Daten nur bei seinem Partner gehostet und verarbeitet werden, dem deutschen Server-Betreiber Hetzner. Dort werden alle personenbezogenen Daten wie die vollständige IP-Adresse entfernt, bevor die anonymisierten Informationen weiter zu US-Servern des Unternehmens geleitet und verarbeitet werden.

Wer auch das nicht will, kann die Funktion „Extreme EU Isolation“ aktivieren. Dann gelangen keinerlei Daten, auch nicht in anonymisierter Form auf US-Server. Mit Cloud-Anbietern wie AWS oder DigitalOcean arbeitet Fathom Analytics bewusst nicht zusammen, da sie trotz ihrer vorhandenen EU-Infrastruktur dem US-Recht unterliegen.

Hosting: In der Cloud.

Lizenzmodell: kommerziell

Preise: Die Kosten für die Einbindung von Fathom Analytics beginnen bei 14 US-Dollar pro Monat.

Verfahren zur Nutzererkennung: Fathom Analytics arbeitet Cookieless, so dass keine eingebunden Cookie-Banner nötig sind. Stattdessen verwendet das Unternehmen ein Bypassing-Skript und Subdomains, um Ad-Blocker zu umgehen.

Leistungsumfang: Fathom Analytics legt nach eigenen Angaben großen Wert darauf, dass der Dienst seine Nutzer nicht mit zahllosen Daten im Dashboard überfordert. Stattdessen erstellt der Anbieter eine einzelne Analyse-Seite mit allen relevanten Informationen. Dort finden sich unter anderem Daten zu den gerade auf der Webseite aktiven Benutzern, wo sie sich befinden und über welche Referrer sie auf die Webseite gekommen sind.

Dazu kommen die wichtigsten Statistiken zu Besuchern insgesamt, Verweildauer, Absprungraten, erfolgreiche Ereignisse und einzigartige sowie absolute Page Views. Ebenso liefert Fathom Analytics Daten zu verwendeten Browsern, Geräten und den Ländern, aus denen die Website-Besucher stammen. Der Dienst umfasst auch einen einfach zu bedienenden UTM-Generator, mit dem sich etwa URLs um Kampagnen-Parameter ergänzen lassen.

Verbreitung: 3 Millionen Suchergebnisse bei Google (Stand Mitte Februar 2023).

Weitere Informationen: https://usefathom.com/

Matomo

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(Screenshot: Matomo)

Matomo ist 2018 aus der Web-Tracking-Plattform Piwik hervorgegangen, deren Wurzeln selbst bis ins Jahr 2007 zurückgehen. Die Open-Source-Software wird von einem Team um Matthieu Aubry betreut. Kunden haben die Wahl, ob sie Matomo selbst auf einem eigenen Server betreiben oder lieber als verwaltete Dienstleistung mit garantiertem Support buchen wollen. Bei .de-Domains belegt Matomo laut einer Untersuchung von W3Techs den zweiten Platz nach Google Analytics und noch vor Facebook.

Unter anderem nutzen die Webseiten Bund.de und die Open-Source-Plattform Sourceforge Matomo. Weltweit setzen mehr als eine Million Webseiten in über 190 Ländern Matomo ein. Das liegt unter anderem auch an einem passenden Wordpress-Plug-in, das die Integration erleichtert.

Seit 2021 findet einmal im Jahr das Online-Event MatomoCamp mit Vorträgen rund um die Open-Source-Lösung und Web-Analytics generell statt. Ein Termin für 2023 steht noch nicht fest.

Hosting: Entweder in der Cloud oder Self-Hosted.

Lizenzmodell: Open-Source

Preise: Kostenlos, wenn die Software selbst gehostet wird. Ab 19 Euro pro Monat beim Hosting in der Cloud.

Verfahren zur Nutzererkennung: Matomo arbeitet prinzipiell Cookieless, bietet aber auch die Möglichkeit zum Setzen von First-Party-Cookies an.

Leistungsumfang: Standardmäßig trackt Matomo Daten wie zum Beispiel die anonymisierte IP-Adresse des Besuchers, optional auch eine User-ID, dazu Datum und Uhrzeit des Requests, Informationen zu den besuchten Seiten sowie Downloads, die verwendete Bildschirmauflösung, angeklickte ausgehende Links, Geolokationsdaten, Sprache, User-Agent und sogar wie lange es bis zur Erstellung und Auslieferung der besuchten Unterseite dauerte. Darüber hinaus erfasst Matomo optionale Daten wie Custom-Variablen, Kampagnen, Eingaben in der Site Search sowie Custom Events.

Der Dienst hat zudem einen weiteren Vorteil gegenüber Google Analytics: Matomo bietet im Prinzip unbegrenzten Speicherplatz, während der Google-Dienst je nach Variante auf eine bestimmte Zahl von Sessions beschränkt ist.

Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, Besucherprofile zu erstellen und auszuwerten. So lässt sich etwa untersuchen, warum ein zwar immer wiederkehrender Besucher trotzdem keine Einkäufe tätigt. Matomo lässt sich zudem nutzen, um die User Experience der Besucher zu analysieren, um Optimierungsmaßnahmen an einer Webseite durchzuführen, um das Suchmaschinen-Ranking zu verbessern oder um mit dem neu entwickelten Tag-Manager auch alternative Tracking-Codes einzubinden.

Matomo lässt sich in mehr als 64 CMS-Lösungen, E-Commerce-Seiten und Online-Foren mit einem Plug-in integrieren. Für andere Seiten und Umgebungen gibt es ein Skript, das alternativ eingefügt werden kann. Cloud-Nutzer haben die Möglichkeit, auch später noch auf eine lokale Version umzusteigen.

Verbreitung: 127 Millionen Suchergebnisse bei Google (Stand Mitte Februar 2023).

Weitere Informationen: https://matomo.org/

Open Web Analytics (OWA)

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(Screenshot: OWA)

Open Web Analytics (OWA) ist eine weitere Open-Source-Software zum Web-Tracking, die auf einem eigenen Server betrieben werden kann. Anders als Matomo bieten die Entwickler um Peter Adams OWA aber nicht selbst als Cloud-Lösung an. OWA lässt sich aber sowohl in Wordpress als auch in MediaWiki als Plug-in integrieren.

Hosting: Nur Self-Hosted.

Lizenzmodell: Open-Source

Preise: Komplett kostenlos.

Verfahren zur Nutzererkennung: Open Web Analytics bietet unter anderem einen PHP-Tracker als auch einen Javascript-Tracker zur Nutzererkennung an. Cookies werden keine gesetzt.

Leistungsumfang: OWA unterstützt sowohl Wordpress als auch MediaWiki. Mit der Lösung ist es nicht nur möglich, herauszufinden, wohin ein Besucher auf einer Webseite klickt. Mit Hilfe von Heatmaps lässt sich auch ermitteln, an welchen Stellen die Nutzer am häufigsten klicken. Dazu registriert OWA die Mausbewegungen auf der Webseite und erlaubt, den Clickstream (anonymisierter) Anwender zu verfolgen.

Verbreitung: 1,7 Millionen Suchergebnisse bei Google (Stand Mitte Februar 2023).

Weitere Informationen: https://www.openwebanalytics.com/

Piwik Pro

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(Screenshot: Piwik Pro)

Das Unternehmen Piwik Pro wurde 2013 als Dienstleister für die Open-Source-Lösung Piwik (heute Matomo, s.o.) gegründet. Bereits drei Jahre später trennten sich allerdings die Wege von Piwik Pro und Piwik schon wieder. Seitdem entwickeln die Berliner die proprietäre Web-Tracking-Plattform Piwik Pro Analytics Suite. Nach eigenen Angaben beschäftigt das Unternehmen heute etwa 100 Mitarbeiter.

Piwik Pro wird von mehr als 200 Kunden in über 40 Ländern eingesetzt. Zu ihnen gehören bekannte Firmen wie Hewlett-Packard, Accenture und die HDI-Versicherung, aber auch zum Beispiel die Europäische Kommission.

Hosting: Das Hosting erfolgt in einer EU-Cloud. Private Cloud und On-Premise-Hosting stehen nur im Enterprise-Plan zur Verfügung.

Lizenzmodell: kommerziell

Preise: Der Core Plan ist kostenlos. Er enthält die drei Module Analytics, Tag Manager sowie Consent Manager und kann für bis zu 500.000 monatliche Aktionen gebucht werden. Informationen über die Kosten für den Enterprise Plan erhalten interessierte Firmen auf Anfrage.

Verfahren zur Nutzererkennung: Entweder Cookieless oder mit Cookies, die zum Beispiel nach 30 Minuten automatisch ablaufen.

Leistungsumfang: Nach Angaben des Anbieters lassen sich mit Piwik Pro bis zu 70 Prozent mehr Daten über die Besucher einer Webseite sammeln als mit Google Analytics, da sie Adblocker umgeht und die Anwender keine Möglichkeit haben, ihre Einwilligung zu verweigern. Darüber hinaus lässt sich die Analytics Suite laut Piwik Pro besonders leicht integrieren. Ein einziger Tracking-Tag soll genügen, um von Google Analytics zu Piwik Pro zu wechseln. Anschließend kann der Kunde die gewünschte Datenerfassung mit dem Tag-Manager konfigurieren. Der Umstieg wird auch dadurch erleichtert, dass beide Systeme eine ähnliche Oberfläche verwenden.

Piwik Pro sampelt die erfassten Daten zudem nicht, wie es Google Analytics je nach ausgewähltem Plan macht. Der Kunde hat den vollen Zugriff auf alle seine Rohdaten. Darin ähnelt Piwik Pro dem Konkurrenten Matomo. Die Berliner stellen nach eigenen Angaben aber mehr Integrationen mit externen Plattformen wie Tableau, Google Data Studio oder Power BI bereit.

Verbreitung: 3,9 Millionen Suchergebnisse bei Google (Stand Mitte Februar 2023).

Weitere Informationen: https://piwikpro.de/

Plausible Analytics

(Screenshot: Plausible)

Plausible Analytics ist ebenfalls eine Open-Source-Plattform, die sich ein datenschutzfreundliches Web-Tracking auf die Fahnen geschrieben hat. Plausible ist ein noch recht junges Projekt. Die Entwicklung startete 2018, eine öffentliche Beta gab es erstmals im Januar 2019. Drei Monate später folgte die Möglichkeit, Plausible Analytics auch als Cloud-Lösung zu mieten. Daneben kann die Platform alternativ auf einem eigenen Server betrieben werden. Anders als andere Open-Source-Lösungen ist Plausible aber auch dann kostenpflichtig.

Hosting: Entweder in der Cloud oder Self-Hosted.

Lizenzmodell: Open-Source

Preise: Die Kosten für Plausible beginnen bei 9 Euro pro Monat.

Verfahren zur Nutzererkennung: Plausible Analytics setzt keine Cookies und verwendet auch keine persistenten Identifier. Einmal am Tag erstellt die Plattform einen zufälligen Wert für jeden Besucher, um trotzdem Unique Visitors zählen zu können.

Leistungsumfang: Das datenschutzfreundliche Tracking von Plausible Analytics geht soweit, dass es damit nicht möglich ist, einzelne Personen zu verfolgen. Auch lassen sich keine Menschen über mehrere Geräte, Browser oder Apps identifizieren. Alle von Plausible erfassten Daten beziehen sich immer nur auf ein einzelnes Endgerät, einen einzelnen Browser oder eine einzelne App. Mit Plausible ist es also auch nicht möglich, einen Nutzer über mehrere Tage wiederzuerkennen. Darüber hinaus verfügt Plausible Analytics über eine Funktion, um die gesammelten Tracking-Daten im Web zu publizieren.

Die Plausible-Macher haben sogar eine Liste mit 15 Marketing-Maßnahmen veröffentlicht, die sie ganz gezielt nicht mit ihrer Lösung unterstützen. Dazu gehören etwa Exit-Popups oder Calls-to-Action. Außerdem gibt es bewusst kein Affiliate-Programm, mit denen andere Entwickler die Verbreitung ihrer Plattform fördern wollen.

Plausible Analytics setzt auf eine einfache Bedienung und ein leicht zu verstehendes Dashboard. Anwender können entweder ein weniger als ein KByte großes Lightweight-Skript einbauen oder im Falle von Wordpress ein fertiges Plug-in verwenden.

Verbreitung: 30,1 Millionen Suchergebnisse bei Google (Stand Mitte Februar 2023).

Weitere Informationen: https://plausible.io/

Trackboxx

(Screenshot: Trackboxx)

Trackboxx ist ein relativ kleiner und noch nicht sehr bekannter Anbieter aus Grönwohld in Schleswig-Holstein. Gründer und Inhaber des Unternehmens sind Christian Pust und Ulrike Lehmann. Aktuell (Februar 2023) ist die Version 3.7 von Trackboxx. Die erste auf der Webseite genannte Version ist die 1.1, die Ende 2020 veröffentlicht wurde.

Hosting: Nur in der Cloud.

Lizenzmodell: kommerziell

Preise: Die Kosten beginnen bei 5 Euro im Monat. Trackboxx bietet auch eine kostenlose Free-Variante für kleinere Webseiten an, die weniger als 2.500 Pageviews im Monat generieren. Verfahren zur Nutzererkennung: Trackboxx speichert keine Cookies auf den Rechnern der Besucher einer Webseite und erhebt sowie verarbeitet auch keine personenbezogenen Daten. Für jeden Besucher erstellt das Unternehmen einen eindeutigen Hash, den es nach 24 Stunden automatisch wieder löscht. So soll eine nachträgliche Identifizierung unmöglich gemacht werden.

Verfahren zur Nutzererkennung: Trackboxx speichert keine Cookies auf den Geräten der Nutzer und sammelt oder verarbeitet keine personenbezogenen Daten. Das Unternehmen erstellt einen einzigartigen Hash für jeden Benutzer, welcher automatisch nach 24 Stunden gelöscht wird. Dies soll eine spätere Identifizierung unmöglich machen.

Leistungsumfang: Der Dienst erfasst Daten über die Zahl der Besucher auf einer getrackten Webseite, woher sie kommen und welche Endgeräte und Browser sie dabei verwenden und wie die Absprungraten (Bounce Rates) aussehen. Außerdem ist es möglich, mit dem integrierten Conversion-Tracking bestimmte Ziele zu definieren und diese dann auszuwerten.

Trackboxx unterstützt zudem UTM-Tracking, um Traffic von verschiedenen Quellen nachzuverfolgen, zu strukturieren und so besser zu verstehen. Damit lässt sich zum Beispiel auch herausfinden, wie viele Klicks ein Post bei einem sozialen Dienst wie Facebook gebracht hat oder wie oft welche Links im Newsletter angeklickt wurden.

Neben PDF-Reports mit allen wesentlichen Daten kann Trackboxx zudem ein öffentlich zugängliches Dashboard erzeugen, das Kunden und Partner über den tatsächlichen Traffic einer Webseite informiert.

Verbreitung: 2.800 Suchergebnisse bei Google (Stand Mitte Februar 2023).

Weitere Informationen: https://trackboxx.com/

Umami

(Screenshot: Umami)

Umami ist eine weitere Open-Source-Lösung, die auf einem eigenen Server gehostet werden kann. Eine Cloud-Variante ist derzeit in Entwicklung. Problematisch ist, dass die drei Gründer Mike, Brian und Francis Cao auf der Umami-Webseite nur relativ wenig Informationen über ihr Unternehmen und dies auch nur in englischer Sprache veröffentlichen. Hosting: Bislang kann Umami nur Self-Hosted betrieben werden, eine verwaltete Cloud-Lösung befindet sich jedoch aktuell in Vorbereitung und kann im Rahmen eines öffentlichen Beta-Tests ausprobiert werden.

Lizenzmodell: Open-Source

Preis: Umami kann kostenlos genutzt werden (Self-Hosted). Die Kosten für die angekündigte Cloud-Lösung sind noch nicht bekannt.

Verfahren zur Nutzererkennung: Die Lösung verzichtet auf Cookies, daher müssen keine Cookie-Banner eingebunden werden. Da Umami außerdem bislang unter einer eigenen Domain gehostet wird, umgeht sie viele Adblocker.

Leistungsumfang: Die Umami-Entwickler haben es sich zum erklärten Ziel gesetzt, nur die wesentlichen Daten über die Besucher einer Webseite zu erfassen. Damit wollen sie nicht nur die europäischen Datenschutzvorgaben einhalten, sondern auch die Bedienung ihrer Lösung erleichtern. Neben dem Registrieren von Page Views unterstützt Umami auch Custom Events, um damit gezielt etwa Klicks auf bestimmte Schaltflächen zu erfassen. Neben historischen Daten lassen sich im Dashboard auch Live-Ereignisse betrachten und auswerten, um so beispielsweise zu erfahren, über welche Seiten die Besucher besonders häufig auf die Webseite gelangen.

Das Tracking-Skript von Umami ist nach Angaben der Entwickler kleiner als 2 KByte. Über eine öffentlich zugängliche URL können sich auch die Besucher einer Webseite über aktuelle Statistiken informieren. Umami unterstützt bewusst kein Tracking über mehrere Webseiten hinweg.

Verbreitung: 870.000 Suchergebnisse bei Google (Stand Mitte Februar 2023).

Weitere Informationen: https://umami.is/

Wie kann man einen DSGVO-Check für Analytics-Tools durchführen?

Die oben aufgeführten Tracking-Tools sind alle grundsätzlich DSGVO-konform einsetzbar, sofern man darauf achtet, dass sie entweder für einen Einsatz ohne Cookies konfiguriert sind, oder erst nach Einwilligung geladen werden.

Diese Überprüfung geht besonders komfortabel mit einem DSGVO-Scanner wie decareto Compliance Monitoring. Man kann sie aber auch mit den Bordmitteln eines jeden Web-Browsers durchführen, den „Browser Entwickler Tools“. Dieser Abschnitt beschreibt, wie das geht.

  1. Verwenden Sie hierfür den Chrome-Browser.
  2. Löschen Sie den Browser-Verlauf und öffnen Sie die zu untersuchende Website. Wenn es auf der Website ein Consent-Banner gibt, dann sollte es jetzt zu sehen sein.
  3. Öffnen Sie die Entwickler-Tools, indem Sie mit der rechten Maustaste in die Webseite klicken und „Untersuchen“ wählen.
  4. Öffnen Sie den Reiter „Netzwerk“. Laden Sie die Seite erneut.
  5. Wenn das Tracking-Tool so konfiguriert ist, dass es Cookies einsetzt, darf hier nun kein Netzwerk-Aufruf sichtbar sein, der auf das Tool deutet. Falls es keine Cookies einsetzt, dann gilt das nicht. Eine Übersicht der Netzwerk-Aufrufe, an denen man die Tracking-Tools erkennt, finden Sie in der unten stehenden Tabelle.
  6. Öffnen Sie den Reiter „App“ und wählen Sie in der linken Navigation den Menüpunkt „Cookies“ aus.
  7. Es darf kein Cookie des Tracking-Tools in der Liste sichtbar sein. Eine Übersicht der Cookies, die von den Tracking-Tools gesetzt werden, finden Sie in der unten stehenden Tabelle.
Tracking-ToolNetzwerkanfrage oder DomainCookies
Econdaeconda-monitor.deemos-session
emos-visitor
emos_jcsid
emos_jcvid
Etrackeretracker.com
etracker.de
_et_coid
BT_pdc
BT_sdc
Fathom Analyticsusefathom.comnone
Matomomatomo.js oder piwik.js oder matomo.php im Pfad
weder matomo.cloud noch piwikpro.com als Domain
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_pk_ses
OWAowa.tracker-combined-min.js im Pfadowa_s
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Piwik Propiwikpro.com
piwik.pro
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_pk_cvar
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_pk_ses
Plausible Analyticsplausible.ionone
Trackboxxtrackboxx.infonone
Umamiumami.js im Pfadnone

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Autor: Andreas Th. Fischer

Andreas Th. Fischer ist freier Journalist und Autor. Er verfügt über mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung in der IT-Branche und war Redakteur bei NetworkWorld Germany, ComputerPartner und com! professional.

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